Vor ein paar Wochen haben Anja und ich das Querdenker-Treffen im Lingnerschloss Dresden besucht. Das Format bestand aus einem Impulsvortrag und anschließender Diskussion, angelehnt an das Open Space-Format.
In Summe war der Impulsvortrag von Dr. Stanke sehr .. sagen wir mal “unagil”. Aber einige Beispiele und Aussagen waren doch ganz interessant. Am Anfang stand die Feststellung, dass man sehr viel Wert darauf legen sollte, die richtige Aufgabenstellung zu formulieren. Ein nettes Beispiel dafür war folgendes:
Gegeben sei ein Kreis mit dem Wert seines Radius r und ein Dreieck in einem Quadrant dieses Kreises. Gesucht ist der Wert für die Hypothenuse des Dreiecks, c. Intuitiv gehen die meisten Menschen mit dem Satz des Pythagoras heran, um die Hypothenusenlänge auszurechnen. Jedoch fehlen die Werte für a und b.
Betrachtet man das Ganze aber etwas genauer, stellt sich heraus, dass man einfach die Aufgabe ungünstig formuliert hat, was das Problem deutlich komplexer erscheinen lässt. Ganz einfach lösbar wird die Aufgabe, wenn man das Dreieck verschiebt. Dann sieht man sehr leicht, dass c gleich r ist. 🙂
Die Argumentation im Talk ging nun sehr in die Richtung “denke sehr lange und intensiv über die richtige Aufgabenstellung nach”. Wenngleich das nicht sehr gut mit agilem Denken zusammenpasst, findet man in der Arbeit von Teams aber durchaus Beispiele, in denen etwas mehr Nachdenken vor dem “Lossprinten” sinnvoll gewesen wäre.
Ein Fazit aus unserer Diskussion im Anschluss war auch, dass die Frage nach der „richtigen“ Aufgabenstellung definitiv streitbar bleibt, erst recht im agilen Kontext. Unstrittig hingegen ist, dass die richtige Formulierung (d.h. verständlich und nachvollziehbar) enorm wichtig ist.